Retro Fliesen: Zeitreisen über dem Boden, Geschichten an der Wand

Retro Fliesen sind mehr als Material. Sie sind Erinnerung, Haltung und eine stille Kuratierung dessen, was bleibt. Wer sie wählt, entscheidet sich bewusst gegen das Austauschbare und für eine Ästhetik, die Jahrzehnte überbrückt: von der strengen Geometrie der 1920er über die Eleganz der Art-Déco-Kanten bis zur optimistischen Farbigkeit der Fifties und den grafischen Mustern der Sixties. Retro ist kein Kostüm – es ist die Kunst, Geschichte zu sprechen, ohne alt zu wirken. In der Küche, im Bad, im Flur: Fliesen im Retro-Stil vermitteln eine stille Souveränität. Sie sind robust, ehrlich und dabei unaufgeregt schön. Und sie erinnern uns daran, dass gutes Design nie laut sein muss, um im Gedächtnis zu bleiben.

Fliesen Retro

Der Begriff „Fliesen retro“ weckt Bilder: Schachbrettböden, kleinen Hexagonen mit schwarzen „Punkt“-Inlays, glänzende Metrofliesen mit Facette, die das Licht wie ein Kristall bricht. Doch „retro“ ist kein einziges Jahrzehnt – es ist ein Kanon. Die frühe Moderne brachte uns die Disziplin der Geometrie, Jugendstil und Art Déco gaben Zierde mit Haltung, die 1950er Jahre setzten auf Optimismus, Sauberkeit und Glanz, während die 1960er und 70er spielten: mit Mustern, mit Farbe, mit Kontrasten. Wer „Fliesen retro“ denkt, schaut in ein Archiv – und kuratiert daraus eine sehr persönliche Gegenwart.

Materialseitig bedeutet das heute Freiheit ohne Verzicht. Feinsteinzeug – dicht, durchgefärbt oder digital veredelt – übernimmt die Rolle der Allzweckwaffe: widerstandsfähig, pflegeleicht, geeignet für Fußbodenheizungen, nahezu porenfrei. Steingut – leichter, ideal für Wände – liefert die ikonische Glasur, die die Metrofliese so begehrenswert macht: Spiegelglanz, der Kochdämpfe und Badlicht mit Charme einfängt. Wer authentische Patina wünscht, greift zu craquelierten Glasuren, die mit feinen Haarrissen Geschichten erzählen – bewusst kontrolliert, technisch stabil. Wer lebendige Oberflächen sucht, findet handglasiert wirkende Quadrate im Format 10×10 oder 13×13 Zentimeter: leichte Kantenwellen, Ton-in-Ton-Schattierung, ein Blick, als kämen sie aus einer toskanischen Werkstatt.

Retrofliesen-kaufen

Formate sind Stilentscheidungen: Schmale Riemchen (etwa 7,5×15) verlegt im Halbverband definieren „Metro“ – die Pariser Untergrundbahnhöfe haben diesem Look Weltkarriere verschafft. 20×20 Quadrate erinnern an Kaffeehaus-Böden; 14er Hexagone zitieren viktorianische Bäder, Penny Rounds spielen Mid-Century. Wichtig ist die Verlegung: Ein dünner, seidenmatter Fugenmörtel in Grau lässt Muster ruhig wirken und kaschiert Alltag. Ein kontrastierendes Weiß oder Schwarz betont Geometrie und Rhythmus. Beides ist korrekt – die Frage ist, ob Sie die Fliese inszenieren oder den Raum beruhigen wollen.

Farblich sind „Fliesen retro“ eine Einladung zur Nuance. Wer es klassisch liebt, bleibt bei Elfenbein, Kreideweiß, Salbeigrün, Puderrosa, Kobaltblau – Töne, die seit den 1930ern gepflegt werden. Ein Schwarz-Weiß-Kontrast ist zeitlos, doch wirken Off-Whites kultivierter als hartes Reinweiß. Wer Mut hat, setzt Akzente: Maisgelb oder Tomatenrot im 50s-Stil, Petrol in Art-Déco-Manier, oder Olive und Cognac als 70s-Grüße. Wichtig ist Balance: Farbe gehört dort hin, wo das Auge Freude findet – Nischen, Sockel, Bordüren – und wird durch größere ruhige Flächen geerdet.

Retro ist keine Musealisierung. Es gibt Komfort, den damals niemand hatte: Rutschhemmungen für Böden (R10/R11 im Nassbereich), rektifizierte Kanten für schmale Fugen, Frostsicherheit für Terrassen, Abriebklassen für stark frequentierte Zonen. Gute „Fliesen retro“ aus Feinsteinzeug reproduzieren Zementfliesen so überzeugend, dass nur Kenner den Unterschied haptisch erkennen – dafür sind sie resistent gegen Rotwein, Zitronensäure und Küchenalltage. Wer das Authentische liebt, kann echte Zementfliesen wählen – sie sind wunderbare, lebendige Oberflächen –, akzeptiert dann aber eine regelmäßige Imprägnierung und den Charme kleinerer Unperfektionen.

Der Reiz von Retro liegt im Erzählen: Die Fliese wird zum Kapitel. Ein Schachbrettboden beginnt schon im Flur zu erzählen, die Metrofliese zieht die Höhe einer Küche nach oben, Hexagonmosaike fächern eine Dusche in eine kleine Bühne auf. Das Licht arbeitet mit – glänzende Oberflächen reflektieren, matte beruhigen, Craquelé fängt Schatten. So entsteht Atmosphäre: eine Mischung aus Erinnerung und Gegenwart, die dem Raum eine Stimme gibt.

Landhausstil Retro Fliesen Küche

„Landhaus“ ist kein Pastellklischee – es ist eine Haltung: Natürlichkeit, Handwerk, Ruhe. Die Landhausstil Küche ist deshalb warm in der Tonalität, haptisch abwechslungsreich und so komponiert, dass Kochen, Zusammensein und Zeit unangestrengt wirken. Denken Sie an geölte Eiche, einen Keramikspülstein, Messinggriffe, blütenweißes Porzellan – und dazu Fliesen, die nicht posieren, sondern tragen.

Die Wand darf erzählen. Handglasiert wirkende Quadrate (10×10, 13×13) mit leichten Kantenwellen geben dem Fliesenspiegel eine organische Tiefe, die auf Fotos und im realen Licht gleichermaßen lebt. Farben? Sahne, Elfenbein, ein Hauch Salbei, Taubenblau, Buttergelb – Töne, die Tageslicht aufnehmen und Abendlampen warm zurückgeben. Eine dezente Craquelé-Glasur fügt Patina hinzu, ohne altmodisch zu werden. Wer die Metro liebt, wählt Riemchen im Halbverband – die Facette inszeniert das Streulicht der Pendelleuchte, der Verband betont die horizontale Linie der Arbeitsplatte. Eine umlaufende Bordüre, vielleicht in Kontrastfarbe, kann als visueller „Stuhl“ die Arbeitszone umlagern und die Wand gliedern.

Am Boden hält die Küche das Haus zusammen. Großformatiges Feinsteinzeug in Terrakotta- oder Sandtönen bringt Erdung; 20×20-Quadrate in leicht wolkiger Oberfläche zitieren historische Steinzeugplatten; ein diagonal verlegtes Muster weitet schmale Grundrisse. Wer die starke Note sucht, entscheidet sich für ein dezent gemustertes „Zementfliesen“-Design im Kochbereich – geometrisch, aber in gebrochenen Farben, sodass der Raum ruhig bleibt. Ein klassischer Trick im Landhaus: der Teppich-Effekt aus Fliesen. In der Mitte ein Ornamentfeld, außen eine ruhige Bordüre – so entsteht Struktur ohne Möbel.

Soe lebt auch von Übergängen. Ein höherer Fliesenspiegel hinter dem Herd (bis zur Decke) schützt vor Dampf und setzt einen Fokus. Seitlich fällt die Höhe auf 60 Zentimeter zurück – die Linie der Oberschränke bleibt ruhiger, die Optik wohnlicher. Fugen sind hier das Ziselierwerk: Warme Beige- oder Greigetöne verbinden, hartes Weiß trennt. Dünne Fugen (2–3 mm) wirken modern; etwas breitere (3–4 mm) unterstützen den Landhauscharakter.

Haptik schlägt Hochglanz. Matter Boden (R10) bietet Stand, besonders wenn Barhocker, Kinder und Haustiere dazugehören. Auf der Wand darf es glänzen – die Reflexe sind Teil der Poesie. Und: Retro bedeutet Pflegefreundlichkeit. Feinsteinzeug nimmt den täglichen Kaffee, Tomatensauce, Olivenöl mit Gelassenheit. Ein neutraler Reiniger, eine Mikrofaserkelle – fertig. Messingarmaturen vertragen Patina, Holzbretter dienen als Bühne, Keramik bleibt gelassen. So wird die Küche nicht zum Showroom, sondern zum Herz des Hauses.

Gestalterisch entscheidend ist die Komposition. Landhaus braucht Stille und ein paar gut gesetzte Sätze. Wählen Sie ein Hauptthema (z. B. handglasiertes Salbeigrün an der Wand), ergänzen Sie ein ruhiges Feld am Boden (Sand, Terracotta, leicht wolkig), fügen Sie eine kleine Inszenierung hinzu (Bordüre, Teppich-Effekt, Nische). Es ist wie ein sorgfältig gedeckter Tisch: nicht überladen, aber sinnlich. 

Fliesen Schwarz Weiß Retro

Die Ikone unter den Retro-Mustern ist kompromisslos: „fliesen schwarz weiß retro“ erzählen vom Kaffeehaus und vom American Diner, vom Pariser Portal und vom Berliner Mietshausflur. Schwarz und Weiß sind mehr als Kontrast – sie sind Disziplin und Drama. Ein Schachbrettboden im 20×20-Format ist die einfachste Wegeführung, die je erfunden wurde: Er gibt Geometrie vor, klärt den Raum, bringt eine selbstverständliche Eleganz, die Möbel und Menschen tragen kann.

Doch Schwarz-Weiß ist kein Dogma. Varianz macht den Look kultiviert. Hexagonmosaik in Weiß mit kleinen schwarzen Punktinlays wirkt feiner, fast grafisch verspielt – eine Referenz an Bäder um 1900. Penny Rounds (runde Mosaiksteine) in Weiß, durchbrochen von schwarzen Linien oder Schriftzügen, deuten Mid-Century an und fühlen sich barfuß besonders angenehm an. Wer die kompromisslose Bahn wünscht, kombiniert großformatige, tiefmatte Schwarztöne mit kreideweißen Quadraten – wenig Fuge, klare Kante, maximaler Effekt.

Fugen sind die Partitur. Ein hellgrauer Fugenmörtel adelt Weiß, weil er die Schmutztataren des Alltags unsichtbar macht; ein anthrazitfarbener Fugenmörtel um schwarze Fliesen schärft den Rand und verhindert kalkige Ränder. In der Fläche wirkt ein neutraler Grauton harmonisierend – das Muster bleibt präsent, ohne zu schreien. Wichtig: Breiten Sie die Fuge bewusst. 2–3 mm für moderne Strenge, 3–4 mm für historischen Gestus. Rektifizierte Kanten erlauben Präzision; bei Mosaiken gibt das Netz das Maß vor.

Retro Floesen

Licht ist die dritte Farbe. Ein hochglänzendes Schwarz spiegelt und zeigt Staub, setzt aber mit weißen Wänden ein Bild von Tiefe, das Räume groß und kühl wirken lässt – ideal für Flure mit Tageslicht. Mattes Schwarz ist entspannter, haptischer, edler in Kombination mit Holz und Messing. Und Weiß? Off-White schlägt Reinweiß, weil es wärmer wirkt – besonders, wenn der Raum nicht nur Nordlicht bekommt. Wer harte Schatten vermeiden will, wählt seidenmatte Oberflächen: weniger Spiegelung, mehr Ruhe.

„fliesen schwarz weiß retro“ funktionieren in kleinen Räumen hervorragend – die Angst, Schwarz mache eng, ist falsch, wenn der Kontrast sauber geführt wird. In Mini-Bädern kann ein schwarz-weißes Hexagon den Boden rhythmisieren, während die Wände in warmem Weiß fliesen – so bleibt der Raum hell, die Basis bekommt Charakter. In Küchen bringt ein Schwarz-Weiß-Schachbrett unter einem hölzernen Esstisch Wärme und Klarheit zusammen; eine Wand aus weißen Metrofliesen hält die Gleichung in Balance.

Kulturhistorisch ist der Look unverschämt zeitlos. In Wiener Kaffeehäusern liegt er mit Gelassenheit, in französischen Bistros begleitet er Stimmen und Besteckklang, in amerikanischen Diners nimmt er Kaugummis, Poster und Chrom lächelnd hin. Und in heutigen Wohnungen? Er trägt Sneakers genauso wie Oxford-Schuhe, eine italienische Espressomaschine genauso wie den Gusseisentopf. Er ist demokratisch – und gerade darin so luxuriös: weil gutes Design jedem steht, der es bewusst wählt.

Pflege? Mitgedacht. Feinsteinzeug in Schwarz und Weiß ist widerstandsfähig; matte Oberflächen verzeihen mehr, glänzende verlangen öfter den Wisch. Ein neutraler Reiniger, wenig Seife (um Schmierglanz zu vermeiden), gelegentlich ein Fugenreiniger – fertig. Wer Haustiere hat, freut sich über das Muster: Es tarnt Sandpfoten besser als jede einfarbige Fläche. Und falls Sie sich fragen, ob Sie sich daran sattsehen: Man gewöhnt sich an Qualität. Schwarz-Weiß ist wie eine gute Melodie – man hört sie neu, je nachdem, was man darüber legt.

Auch bei Wandfliesen und Bodenfliesen gibt es eine breitere Auswahl!

Retro Fliesen Bad

Das Bad ist der Raum, in dem „retro“ und „Ritual“ zusammenfinden. Hier beginnt der Tag, hier endet er. „retro fliesen bad“ bedeutet, Atmosphäre zu bauen, die Sie Jahre begleitet – nicht als Bühnenbild, sondern als Ruhepol. Drei Bilder definieren die Klassiker: die Metrofliese an der Wand, das Mosaik am Boden, die Bordüre als feine Kante.

Starten wir mit der Wand. Metrofliesen – 7,5×15, mit Facette oder glatt – sind die Leinwand. Halbverband, zwei Drittel Raumhöhe, eine schmale Abschlussleiste: So entsteht ein „Wainscoting“, ein Fliesensockel, der den unteren Raum schützt und den oberen Bereich (Farbe, Tapete, Kalkputz) atmen lässt. Weiß ist der Klassiker, doch Kreideweiß, Elfenbein oder milchige Pastelle (Eisblau, Salbei, Puderrosa) verleihen dem Raum eine sanftere, kultiviertere Stimmung. Fischgrätverlegung macht es französisch, Stapelverband modernisiert, Schachbrettverband an der Wand ist eine starke, seltene, aber stilvolle Geste.

Der Boden darf eigenständig sprechen. Hexagonmosaik, Penny Rounds, Schachbrett im 15×15- oder 20×20-Format – alles erlaubt, wenn es im Maß bleibt. Rutschhemmung (R10/R11) ist Pflicht in bodengleichen Duschen, seidenmatte oder matte Oberflächen liefern Trittgefühl. Wer echte Zementfliesen mag, nimmt die Imprägnierung ernst und akzeptiert eine lebendige Patina; wer Alltagssicherheit will, greift zu „Zementoptik“-Feinsteinzeug – visuell wunderbar, praktisch überlegen. Eine „Teppich“-Komposition im Duschbereich – Ornamentfeld, gerahmt von ruhigen Fliesen – trennt Zonen und sieht unverschämt gut aus.

Nischen und Kanten sind die Kür. Eine wandintegrierte Duschablage mit derselben Fliese wie die Wand vermeidet visuelle Unruhe, eine Akzentfliese in der Nische setzt Schmuck. Kantenprofile in Messing, Chrom oder Schwarz fassen sauber, ohne den Retro-Charakter zu stören – Messing wärmt, Chrom kühlert, Schwarz setzt ein zeitgenössisches Ausrufezeichen. Die Fuge verbindet: Graunuancen sind elegant, weiße Fugen wirken frisch, verlangen aber Pflege; in der Dusche hilft ein fungizider Silikonrand, wenn er handwerklich sauber gezogen ist.

Farben im „retro fliesen bad“ sind nicht nur Dekor, sie sind Taktgeber. Art-Déco-Grün (zwischen Smaragd und Flaschengrün) spielt großartig mit Messingarmaturen; ein zarter Puderrosaton mit schwarzer Bordüre wirkt wie Parfum, das man gerade nicht sieht, aber spürt. Marineblau bringt Tiefe, besonders in Kombination mit weißem Marmor-Feinsteinzeug. Wer viele Jahre mit seinem Bad leben will, setzt auf gebrochene Töne: Sie altern edel, reagieren gut auf wechselnde Handtücher, Spiegelrahmen und Leuchten.

Licht macht aus guter Fliese eine Bühne. Ein opalweißes Deckenlicht verteilt Gleichmaß, Wandleuchten links und rechts vom Spiegel geben dem Gesicht ehrliches, schmeichelndes Licht. Glossy Oberflächen reflektieren, matte beruhigen – häufig ist die perfekte Mischung die glänzende Wandfliese und der matte Boden. Ein beheizter Handtuchhalter, leise Lüftung, ein Spiegel mit dünnem Rahmen, vielleicht eine kleine Konsole in Holz – so entsteht ein Bad, das nicht modisch ist, sondern gelassen.

Pflege ist im Retro-Bad entspannt: Feinsteinzeug oder glasiertes Steinzeug nehmen Kalk und Seife nicht persönlich. Wer in der Dusche nach dem Duschen kurz abzieht, hat gewonnen; gelegentlich entkalken, Fugen prüfen – mehr braucht es nicht. Und wenn sich die Frage stellt, ob Retro im Bad nicht riskant sei: Es ist das Gegenteil. Es setzt auf Formen und Farben, die seit 100 Jahren funktionieren – weil sie den Menschen kennen, der morgens müde ist und abends Frieden will.

Retro Fliesen Küche

Die Küche ist das Atelier des Alltags – und „retro fliesen küche“ ist das Set, das die Geschichten trägt: Sonntagsragù, Espresso um sechs, Freundinnenabend, Stille um Mitternacht. Retro in der Küche ist ehrlich, praktisch und charakterstark. Er gibt Wänden eine Textur, Böden eine Haltung und Nischen einen Sinn.

An der Wand regiert der Fliesenspiegel – und er darf Größe zeigen. Metrofliesen vom Arbeitsplattenrand bis zur Decke hinter dem Herd sind mehr als Spritzschutz: Sie ziehen den Blick, verlängern die Raumhöhe und geben der Küche das professionelle Flair, das Köchinnen und Köche lieben. Ein Halbverband ist traditionell, ein Fischgrätverband macht aus dem Selbstverständlichen einen feinen Twist. Farben? Weiß ist präzise, Off-White kultiviert, Salbei und Puderblau sind frische Klassiker. Mutige setzen auf Kobalt oder Waldgrün – besonders, wenn offene Regale das Licht nicht blockieren. Glanz ist an der Wand willkommen: Er reflektiert, vergrößert, bringt Leben.

Am Boden darf Retro robust sein. Ein Schachbrett aus 20×20 in Schwarz und Off-White ist spektakulär und alltagstauglich – Stuhlspuren, Brösel, Pfoten: alles verschwindet im Rhythmus. Wer weicher will, nimmt Grau und Elfenbein. Zementoptik-Feinsteinzeug mit feiner Körnung wirkt wie Stein, fühlt sich vertraut an und ist gnadenlos praktisch. Hexagonfliesen im Essbereich, gerahmt von ruhigen Quadraten, erzeugen Zonen ohne Möbel – ein Trick, der Loftküchen hilft, Größe zu gliedern.

Das Besondere in der „retro fliesen küche“ ist die Kunst der kleinen Inszenierungen. Eine Nische aus handglasierten 10×10-Fliesen über der Espressomaschine. Ein schmales Mosaikband als Bordüre, das den Fliesenspiegel wie einen Rahmen fasst. Eine offene Regalzeile mit exakt gefliester Rückwand, die Tassen, Teller, Gläser wie in einem Bistro präsentiert. Ein Sockel aus Fliesen unter einer freistehenden Kücheninsel, der gleichzeitig Schutz und Bühne ist. Retro liebt solche Details – nicht laut, aber liebevoll.

Küchen sind Arbeitsräume. Pflegefreundlichkeit entscheidet. Deshalb gewinnt Feinsteinzeug: Öl, Säure, Wein – alles Nebensache. Matte Oberflächen am Boden (R10) geben Stand, seidenmatte Glasuren an der Wand lassen sich wischen, ohne Mikrokratzerpanik. Fugen sollten alltagstauglich gewählt werden: ein warmer Greigemörtel für Off-Whites, ein dunkleres Grau für Schachbrett, nicht zu hartes Weiß, wenn man die Zeit hat, es so strahlend zu halten, wie es am ersten Tag ist. Fußbodenheizung? Ja, unbedingt – Fliesen leiten Wärme exzellent und reagieren schneller als Holz.

Komposition ist das, was gute Küchen unterscheidet. Wählen Sie ein Primärmotiv: vielleicht ein Schachbrettboden. Bauen Sie darauf die Wand auf: Metrofliese in Off-White, dünne Fuge, Messingarmatur, Holzarbeitsplatte. Setzen Sie einen Akzent: eine grüne Nische, eine schwarze Bordüre, eine Reihe hexagonaler Fliesen über der Theke. Stimmen Sie Metalle ab: Messing wärmt, Chrom kühlt, Schwarz modernisiert. Und lassen Sie Luft: Retro wirkt am besten, wenn Raum zum Atmen bleibt.

Kulturell ist die „retro fliesen küche“ ein Statement für das Gute im Alltag. Sie feiert das Ritual des Kochens, sie macht Wasserflecken unwichtig und Saucenspritzer verzeihlich. Sie ist die Anti-Diva – und gerade deshalb die richtige Bühne für Genuss. Wenn die Musik leise läuft, wenn die Pfanne zischt, wenn Teller klirren: Die Fliese hält das aus. Und sie sieht dabei aus, als ob sie schon immer hier gewesen wäre. Das ist die Magie.

FAQ zu Retro Fliesen

Sind Retro Fliesen pflegeleicht?

Ja. Moderne Retro Fliesen aus Feinsteinzeug sind extrem widerstandsfähig, säureunempfindlich und ideal für Küche und Bad. Ein neutraler Reiniger genügt, matte Böden verzeihen mehr als glänzende Oberflächen.

Welche Fugenfarbe passt am besten zu Retro Fliesen?

Für ruhige, elegante Flächen: graue oder greige Fugen. Für starke Muster (Schachbrett): ein helles Grau zu Weiß und ein dunkleres Grau zu Schwarz. Hartes Reinweiß wirkt frisch, verlangt aber mehr Pflege.

Kann ich Retro Fliesen mit Fußbodenheizung kombinieren?

Unbedingt. Fliesen leiten Wärme effizient, reagieren schnell und sind langlebig – eine ideale Kombination für Wohnküchen und Bäder.

Zementfliesen oder Feinsteinzeug in Zementoptik – was ist besser?

Echte Zementfliesen bieten authentische, lebendige Patina, brauchen aber Imprägnierung und etwas mehr Pflege. Feinsteinzeug imitiert den Look hervorragend, ist jedoch pflegeleichter und fleckenresistenter.

Welche Formate gelten als „typisch retro“?

Metro (ca. 7,5×15), 10×10 und 13×13 Quadrate, 15×15 oder 20×20 für Schachbrettböden, Hexagonmosaik (weiß mit schwarzen Punktinlays), Penny Rounds sowie schmale Riemchen im Halbverband.

Macht ein schwarz-weißer Boden kleine Räume nicht kleiner?

Nein – korrekt eingesetzt wirkt er strukturierend und kann Räume sogar ordnen. In kleinen Bädern funktioniert ein feineres Schwarz-Weiß-Mosaik besonders gut, während die Wände hell bleiben.

Welche Rutschhemmung brauche ich im Bad?

Für bodengleiche Duschen empfehlen sich R10/R11 matte Oberflächen. Wandfliesen dürfen glänzen – das ist Teil des Retro-Charmes.

Wie kombiniere ich Retro mit moderner Küche?

Setzen Sie auf klare Linien bei den Möbeln und bringen Sie Wärme über Fliesen: Metro an der Wand, Schachbrett oder Zementoptik am Boden. Metalle (Messing, Schwarzstahl) und Holz runden ab. Wenige, gut gesetzte Akzente statt vieler kleiner Ideen.

Passt Retro auch zum Landhausstil?

Sehr gut. Handglasiert wirkende Quadrate, milde Pastelle, warmes Off-White und sanfte Fugenfarben verbinden Natürlichkeit und Geschichte. Ein diagonal verlegtes 20×20-Feld am Boden oder eine dezente Bordüre liefert das stimmige Detail.

Wie plane ich langlebig, ohne mich zu „verfliesen“?

Wählen Sie eine ruhige Basis (Wand: Off-White, Boden: sanfter Ton oder dezentes Muster) und setzen Sie Akzente in Nischen, Bordüren oder kleineren Flächen. So bleibt der Gesamtraum zeitlos – während Details austauschbar bleiben, falls sich Ihr Geschmack verändert.

Der eigenen Flexibilität sind dabei kaum Grenzen gesetzt und insbesondere bei den Farben und Designs steht eine umfangreiche Auswahl zur Verfügung.

Die Logemann Produkt-Trends: